Studienprojekt 2025: "Jugend und Innenstadt"
Inhalt und Ziel des Studienprojektes
Innenstädte haben seit jeher eine zentrale Rolle im städtischen Leben gespielt. Sie sind Orte des Austauschs, der Begegnung und der urbanen Kultur. Doch stehen Innenstädte seit geraumer Zeit unter Druck: Onlinehandel und veränderte Konsumgewohnheiten setzen dem stationären Einzelhandel zu, sodass der Handel als Ankernutzung von Innenstädten an Bedeutung verliert.
In wachsenden Großstädten sorgt der Anstieg der Mieten dafür, dass soziale Einrichtungen zunehmend aus den Stadtzentren verdrängt werden, während in anderen Regionen Ladenlokale leer stehen und auf neue Nutzungen warten. Zudem zeigt sich, dass die Stadtgestaltung vielerorts nicht den Anforderungen einer nachhaltigen und inklusiven Stadtentwicklung gerecht wird. Bereiche ohne ausreichendes Stadtgrün und wenig durchdachtes Stadtmobiliar tragen dazu bei, dass Innenstädte für verschiedene Nutzergruppen zunehmend unattraktiv werden. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch Herausforderungen wie Klimaanpassung, leerstehende Großimmobilien, Digitalisierung, mangelnde Barrierefreiheit, die unzureichende Versorgung mit sozialen Infrastrukturen und den anhaltenden Wohnraummangel verschärft. Vielerorts kann beobachtet werden, dass immer weniger Menschen Stadtzentren als alltäglichen Lebensraum nutzen. In der Folge droht Innenstädten Attraktivitäts- und Funktionsverlust.
Vor diesem Hintergrund ist entschlossenes planerisches Handeln erforderlich. Aktuell wird in vielen Kommunen intensiv über die Zukunft der Innenstädte verhandelt. Stadtgesellschaft, Politik und Planung imaginieren zukunftsfähige Zentren. Auf allen Maßstabsebene wurden in den letzten Jahren Programme und Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, urbane Zentren nachhaltig weiterzuentwickeln und an die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft anzupassen. Kurzum: urbane Zentren sind hoch auf der politischen und planerischen Agenda.
Doch eine Perspektive wird dabei oft übersehen: die Perspektive junger Menschen. Jugendliche spielen eine zentrale Rolle im städtischen Leben – sei es als Nutzer*innen öffentlicher Räume und Verkehrsmittel oder als Akteure der urbanen Kultur, als Konsument*innen oder politische Stimmen. Nichtsdestotrotz finden sie in vielen Innenstädten nur wenige Räume, die ihren Bedürfnissen gerecht werden. Das Fehlen von Aufenthaltsmöglichkeiten und attraktiven Angeboten sowie mangelnde Beteiligungsmöglichkeiten führen zu einer schleichenden Entfremdung und räumlichen Exklusion. Zudem werden Jugendliche nicht selten als Störenfriede wahrgenommen, weswegen Verdrängungsmechanismen und teils restriktive Ordnungspolitiken zu einer weiteren Ausgrenzung führen, was die Teilhabe von Jugendlichen am öffentlichen Leben zusätzlich erschwert. Vor diesem Hintergrund stellen wir im Sommersemester 2025 die Frage, wie Innenstädte und urbane Zentren so gestaltet werden können, dass sie den Anforderungen von Jugendlichen gerecht werden.
Ablauf des Studienprojektes
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1. April 2025: Auslobung des studentischen Wettbewerbs des Wissensnetzwerks Stadt und Handel e. V. im Sommersemester 2025
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28. & 29. April 2025: gemeinsamer Auftaktworkshop aller Hochschulen in Hennigsdorf bei Berlin
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29.08.2025: Abgabefrist für Wettbewerbsbeiträge
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September 2025: Preisgerichtssitzung
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27. & 28.10.2025: Auszeichnung der Wettbewerbsgewinner*innen im Rahmen der 45. Studientagung von urbanicom – Deutscher Verein für Stadtentwicklung und Handel e.V
Auftaktworkshop in Hennigsdorf bei Berlin
28. und 29. April 2025















