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POLIS CONVENTION 2016 IN DÜSSELDORF

Prof. Dr. Silke Weidner als Keynotespeakerin beim

Themenforum Innenstadt & Handel –Attraktivität und Multifunktionalität


“Zunehmend bestimmt die Integration von Onlinehandel und stationärem Handel das Bild der Städte. Innenstadt muss mehr leisten, als nur Handelsstandort zu sein. Sie muss Aufenthaltsqualitäten entwickeln und Erlebnisräume schaffen, dauerhaft Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleister und Kultur vereinen, um in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein. Was erwarten wir von der Innenstadt? Wie wird sie sich künftig entwickeln? Welche Qualitäten bestimmen den Handel der Zukunft? Wie wichtig sind und werden BIDs (Business Improvement District) und ISGs (Immobilien- und Standortgemeinschaften)?”

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Das Wissensnetzwerk Stadt und Handel e.V. ermöglichte es zwei Studierenden der TU Dortmund und der TU Kaiserslautern an der polis convention 2016 teilzunehmen. Über Ihre Erfahrungen und Eindrücke berichten beide Studierenden in einem Kurzbericht:

Erfahrungsbericht von Ann-Katrin Söhngen
(Masterstudiengang Stadt- und Regionalentwicklung, TU Kaiserslautern)

„Polis Convention 2016 – Schon zum zweiten Mal besuchte ich diesen messebegleitenden Kongress auf dem Böhler Areal in Düsseldorf. Die Alten Schmiedehallen stellen eine faszinierende Location dar, die als ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Umnutzung einer zuvor industriell genutzten Fläche gilt.
Den Organisatoren gelang durch die Initiierung dieser Veranstaltung, die im Bereich Stadt- und Projektentwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnt, die Schaffung und Etablierung einer neuen Plattform, um zu einem heutzutage immer notwendiger werdenden Dialog und Austausch zwischen Entscheidungsträgern aus Städten, Kommunen und der Immobilienwirtschaft beizutragen.
In diesem Jahr verschrieb sich die Veranstaltung dem Thema „Stadt, Land, Fluss“ und zog unter diesem Motto eine Vielzahl an Experten, sogar aus London (Gerry Hughes, Bilfinger Real Estate GmbH) und Helsinki (Boost Brothers) kommend, Fachbesucher und Studierende an. Das Ausstellerangebot war sehr vielfältig und reichte vom nordrheinwestfälischen Ministerium über Kommunen/Städte, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Projektentwicklungsgesellschaften bis hin zu Unternehmen der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur, des Lebensmitteleinzelhandels u.v.m.
Aufgrund der Vielzahl an ausgestellten Projekten, Quartiersentwicklungen sowie Entwicklungskonzepten der Städte, Regionen und Metropolen fand sich schnell ein Gesprächsthema, bei dem ich als Studierende fachliche und projektbezogene Informationen sammeln konnte, über die Unternehmen mehr erfuhr und gleichzeitig einen noch besseren und gezielteren Überblick über mögliche Berufsfelder als Stadt- und Regionalentwickler geboten bekam. Während dieser Konversationen war es zudem möglich, Kontakte für einen Berufseinstieg zu knüpfen.
Mein persönliches Highlight war das Themenforum Innenstadt und Handel – Attraktivität und Multifunktionalität, welches die Rolle der Innenstadt im Spannungsfeld von Onlinehandel und stationärem Einzelhandel thematisierte. Frau Prof. Dr.-Ing. Silke Weidner (BTU Cottbus-Senftenberg, Präsidentin Wissensnetzwerk Stadt und Handel e.V.) ging den Fragen nach, was die Zukunft der Innenstädte ist und wie diese in einigen Jahren aussehen könnten. Keynote-Speaker Ulrich Wölfer (Chief Development Officer, Unibail-Rodamco) leitete seine Worte mit der vermeintlich provokativen Aussage „Einkaufszentren als Innenstadträume“ ein und stellte die Wichtigkeit einer Integration des Einkaufszentrums in die Innenstadt heraus. Denn nur so kann ein Einkaufszentrum als Anker/Magnet für die Innenstädte fungieren und entfaltet – entgegen der Auffassung einiger Städte – keine bedrohliche (Aus-)Wirkung auf den stationären Einzelhandel. Die anschließende sehr interessante Podiumsdiskussion machte nunmehr deutlich, dass Städte weitaus mehr als nur Handelsstandort sein müssen und u.a. ebenso ins Blickfeld der Lebensmitteleinzelhändler rückten, die dort neue Konzepte des wohnortnahen Einkaufens erproben.
Als zweites Highlight war in meinen Augen die Verleihung des polis Awards zu sehen. Positiv hervorzuheben ist die Kategorie „polis Award Campus“, die es Studierenden ermöglichte, „frische“ und zukunftsweisende Konzepte, Ideen, Lösungen und Entwürfe zu aktuellen Themen der Stadt- und Immobilienentwicklung zu entwickeln und diese dem Fachpublikum präsentieren zu können. Meiner Meinung nach stellt die Verleihung des Awards einen guten Ansatz dar, studentische Arbeiten zu honorieren und somit zu würdigen.
Die durchweg positiven Eindrücke und Erfahrungen, die ich während der polis Convention 2016 sammeln durfte, lassen mich zu dem Entschluss kommen, auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein zu wollen. Denn als Fachbesucher, aber auch insbesondere als Studierende/r, geeignet sich der messebegleitende Kongress hervorragend dazu, sein fachliches Wissen auszubauen, sich durch studentische Arbeiten aktiv einzubringen, in einen Dialog mit Experten zu treten und auch neue Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen, die für die berufliche Zukunft von Vorteil sein werden.“

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Erfahrungsbericht von Christiane Rochels
(Masterstudiengang Raumplanung – Schwerpunkt Stadtentwicklung, TU Dortmund)

„An den diesjährigen Messetagen der polis Convention 2016 in Düsseldorf herrschte eine angenehm ungezwungene Atmosphäre, hier konnten sich Fachpublikum, Berufseinsteiger sowie ca. 120 Aussteller gleichermaßen informieren, beraten und austauschen. Die Location der Alten Schmiedehallen trug hierzu sicherlich auch bei, sie sorgte mit ihren architektonischen Besonderheiten für ein besonderes Flair.
Die ausgewogene Mischung zwischen Kongress und Messe war ansprechend: die nach aktuellen Themen eingeteilten Podiumsdiskussionen waren mit Experten der jeweiligen Fachgebiete besetzt, so dass sich informative Diskussionen entwickeln konnten. So brachte etwa der Keynote Speaker Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführender Vorstand Köln/Bonn e.V.) die aktuelle Situation vieler Städte zum Thema „Stadt & Land – Beziehungen und Qualitäten“ auf den Punkt und sprach von einer „asozialen Immobilienpreisentwicklung“, da der Wohnraumbedarf beispielsweise in Bonn weiterhin exorbitant zunimmt, die Stadt aber hinsichtlich der Flächeninanspruchnahme schon am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen ist. Es stellt sich also in Zukunft nicht mehr die Frage, wie die Stadt wachsen, sondern wie man sie umbauen kann.
Besonders positiv ist zu bemerken, dass der Kongress-Teil nicht überladen war, so dass noch genug Zeit für den individuellen Austausch mit den Ausstellern vorhanden war. Die Aussteller nahmen sich Zeit, gingen auch auf bestimmte Fachrichtungen oder Vertiefungsschwerpunkte meines Studiums ein und waren kompetent und gut vorbereitet. Die Vielfalt der ausstellenden Unternehmen war bemerkenswert und besonders interessant für Berufseinsteiger, da hier ein sonst kaum möglicher Überblick über mögliche spätere Einsatzgebiete geboten wurde. Neben Vertretern öffentlicher Verwaltungen und Stadtplanungs- sowie Architekturbüros gab es u.a. Aussteller aus der Immobilienbranche, dem Baugewerbe und der Wirtschaftsförderung.
Sehr gelungen fand ich auch die Rasenflächen im Zentrum der Hallen, die vom Fachpublikum und Ausstellern gleichermaßen zwecks Orientierung und auch Entspannung angenommen wurden und auch einen besonderen Blickfang boten. Abgerundet wurde dieser Eindruck durch eine zuvorkommende Bewirtung, die kulinarisch dank eines reichhaltigen Angebots an Speisen und Getränken beinahe keine Wünsche offen ließ.
Einziger Kritikpunkt ist, dass neben mir nur noch wenige weitere Studierende dort waren. Im Vorfeld der nächsten polis Convention im kommenden Jahr könnte man mehr Werbung an den Universitäten, speziell an solchen mit den für die Messe relevanten Studiengängen, machen.
Für mich hat sich der Besuch der diesjährigen polis Convention gelohnt, da ich mich dort kurz vor Abschluss meines Studiums über aktuelle stadtplanerische Fragestellungen informieren und gleichzeitig mit möglichen Arbeitgebern Kontakt aufnehmen konnte. Daher kann und werde ich den Besuch dieser Convention weiterempfehlen.“

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